

DILEMMA FIGURES
In WRAPPED Max Hanisch, Alex Hojenski und Amanda Trygg im hinterconti Hamburg, 2022

Im Zwielicht, unter einem Schleier oder hinter einem langen Pony, haben sich Wesen an der Schwelle zwischen Subjekt und Objekt eingenistet. Wrapped wendet sich von innen nach außen, zieht sich um, schlüpft in ein Kostüm und deckt sich warm zu. It’s hairy, furry, fleshy, shiny.
Eine weiche Bandage, eine heilende Salbe für gereizte Haut unter Fingernägeln und zwischen Wackelzähnen.
Ein Anzug aus 3D-Mesh legt sich geschmeidig über das Treppengeländer, folgt den Stufen nach unten und bildet einen Körper. Ein Stamm, eine Hülle. Die gesamte Oberfläche ist durchzogen von Adern, aufflammenden Gebilden in pink mit braunen Krusten. Die Farben der anderen Arbeiten und des Raumes spiegelnd, fungiert dieser Mantel als Transformator, Schutzanzug und gleichzeitige Betonung des eingeschlossenen Raums. Das Funktionsgewebe dient als Polsterung und Isolationsschicht und ist doch atmungsaktiv durchlässig, an manchen Stellen transparent. An ihm haben sich Details angesiedelt: haarige Fransen und schlangenartige Körper ragen aus Öffnungen, sind Auswüchse oder Parasiten.
Abgesondert, dem Polstermaterial vorgesetzt, findet sich ein solches Objekt im Untergeschoss. Über eine Stange hängend, ist sein Schweif länger als sein Körper, die fließenden Farbverläufe lassen den synthetischen Stoff wie Fell erscheinen ohne seine Künstlichkeit abzulegen. In den Räumen verteilt erscheinen Cyanotypie-Drucke, die Figuren zwischen Menschen, Tieren und Objekten zeigt. Ein Körperabdruck, ein Doppelgänger und ein zusammengewürfeltes Rudel erzählen von der gegenseitigen Abhängigkeit ihrer Koexistenz und verwischen die Grenzen zwischen den Arten.
Material //
FOTOS: Jeawon Kim und Alex Hojenski
In the twilight, under a veil or behind a long fringe, creatures have nested in the threshold between subject and object. “Wrapped” turns inside out, changes clothes, slips into a costume and covers up warm. It’s hairy, furry, fleshy, shiny.
A soft bandage, a healing salve to treat irritated skin under fingernails and wiggly teeth.
A suit of 3D mesh drapes smoothly over the banister, following the steps down and forms a body. A trunk, a shell. The entire surface is crisscrossed with veins, flaring formations in pink with brown crusts, repeating colors of the other artworks and the space. The suit acts as a transformer, a protector, and at the same time an accentuation of the space enclosed. The functional fabric serves as a padding and insulation layer, yet it is breathable and permeable, even transparent in some areas. Creatures have settled on it: hairy fringes and snake-like bodies protrude from openings like parasitic offsprings. An object as such is lurking in the basement. Hanging over a bar, its tail is longer than its body, the flowing color shades give the synthetic fabric the appearance of fur without losing its artificiality.
Three cyanotype prints depict people, animals and objects. A body imprint, a double and an assembled pack point to their interdependence of their coexistence and blur the boundaries between species.
3D mesh, black-out fabric, inc, steel wire, hemp rope, cyanotype print on paper
FOTOS: Jeawon Kim und Alex Hojenski






